Bildungsreise „Lager der Aktion Reinhard“, Tag 4, Belzec

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Besuchs des Vernichtungslagers Belzec.
Belzec wurde bereits Ende 1941 errichtet und gilt als das sog. Versuchslager. Der erste Kommandant, Christian Wirth, experimentierte in diesem Lager mit den Abläufen der geplanten Vernichtungsaktion.
Der erste Transport hierher traf am 17.03.1942 aus Izbica ein, dieser Tag gilt in der Geschichtsschreibung als Beginn der Aktion Reinhard. In das Lager Belzec folgten noch 178 weitere Transporte.
Eine ausführliche Beschreibung zu Belzec mit vielen Plänen, Fotos ,etc. gibt es auf der Seite DEATHCAMPS.ORG.
Auf der Seite memoiresdesdeportations.org kann man außerdem die Struktur dieses und weiterer Lager ansehen. Dazu sei gesagt, das alle Vernichtungslager der Aktion Reinhard nach Beendigung der Massenmorde abgerissen, eingeebnet und nach Kriegsende teilweise auch wieder überbaut wurden.
Lt. dem Höfle Telegramm wurden in Belzec bis zum 31.12.1942 ca. 434.508 Juden ermordet.
Im Rahmen von archäologischen Untersuchungen im Jahr 1997, vor dem Bau der neuen Gedenkstätte, wurden insges. 33 Massengräber lokalisiert. Bis zum Abschluss des Baus der neuen Gedenkstätte konnten Besucher immer wieder Spuren der Vernichtungsaktion (Knochenreste, Asche, etc) finden.
Dies ist nun nicht mehr möglich, der Bereich wurde komplett mit Schlacke abgedeckt, damit die Gräber geschützt bleiben. Diese Schlacke ist unterschiedlich gefärbt, dunklere Stellen kennzeichnen die Ausmaße der gefundenen Massengräber.